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Tirpitz (Schiff, 1941)

Die Tirpitz war ein im Zweiten Weltkrieg eingesetztes Schlachtschiff der deutschen Kriegsmarine. Sie gehörte der Bismarck-Klasse an und war nach dem deutschen Marinestaatssekretär und Großadmiral Alfred von Tirpitz benannt. Bis heute wurde in Europa kein größeres Schlachtschiff fertiggestellt.

Den größten Teil ihrer Dienstzeit war die Tirpitz nach dem sogenannten Fleet-in-being-Konzept in Norwegen stationiert und bedrohte von dort allein durch ihre Existenz die alliierten Geleitzüge nach Murmansk. Gegebenenfalls sollte sie helfen, eine alliierte Invasion in diesem Gebiet abzuwehren. Nach mehreren vergeblichen Angriffen auf die Tirpitz wurde sie am 12. November 1944 bei einem Luftangriff der Royal Air Force im Sandnessund, einer Meerenge südwestlich der Insel Tromsøya, zum Kentern gebracht. Das Wrack wurde in den 1950er Jahren von einem norwegischen Bergungsunternehmen vor Ort verschrottet.

Bau und Indienststellung

Am 2. November 1936 wurde auf der Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven der Kiel des Schlachtschiffs G, der späteren Tirpitz, gelegt. Einige Monate zuvor hatten die Arbeiten an ihrem Schwesterschiff Bismarck bei Blohm & Voss in Hamburg begonnen. Beide Schiffsbauten entsprachen dem gleichen Entwurf, dem eine Gegnerschaft der französischen, nicht aber der britischen Marine zugrunde lag. Das französische Schlachtschiff Dunkerque war maßgebend für die Spezifikationen der beiden Schiffe.

 
Stapellauf in Wilhelmshaven
 
Datenblatt in einem US-amerikanischen Erkennungshandbuch

Am 1. April 1939 wurde die Tirpitz durch Ilse von Hassell, der Tochter des Namensgebers, in Anwesenheit von Adolf Hitler getauft und vom Stapel gelassen. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs im September 1939 wurde der Weiterbau beschleunigt, dennoch wurde die Tirpitz erst am 25. Februar 1941 in Dienst gestellt, vor allem auch wegen oftmaliger britischer Luftangriffe auf die Werft im Jahr 1940.

Zwischen der Tirpitz und der Bismarck bestanden geringe bautechnische Unterschiede. Der auffälligste davon war der bei der Tirpitz bis an den Rand des Oberdecks vorgezogene Aufbau zwischen den beiden hinteren Türmen der Mittelartillerie. Deshalb konnten die Hauptkräne der Tirpitz anders als auf der Bismarck nicht auf dem Oberdeck, sondern auf dem so entstandenen darübergelegenen Deck aufgestellt werden. Hinter diesem Vorsprung wurden dann im Herbst 1941 noch zusätzlich Torpedo-Vierlingssätze installiert, eine Bewaffnung, die auf der Bismarck nicht vorhanden war. Im Gegensatz zur Bismarck erhielt die Tirpitz Abdeckhauben auf den achteren Entfernungsmessgeräten der Artillerie sowie u. a. einen markanten, auf dem Schwesterschiff ebenfalls nicht vorhandenen 2-cm-Flak-Vierling 38 auf dem überhöhten 38 cm-Turm „Bruno“. Das zusätzliche Gewicht erhöhte die Verdrängung der Tirpitz und somit ihren Tiefgang, so dass sie um 1.200 tn.l. schwerer war als ihr Schwesterschiff. Damit war die Tirpitz das größte je fertiggestellte deutsche Kriegsschiff (Bismarck 41.700 tn.l., Tirpitz 42.900 tn.l.). Im Unterschied zur Bismarck erhielt die Tirpitz einen Satz Marschturbinen, die den Brennstoffverbrauch bei Teillast (Marschfahrt) optimierten.

Nach Beginn der Bauarbeiten am Schwesterschiff Bismarck wurden noch Änderungen vorgenommen, die in die Konstruktion der später begonnenen Tirpitz einflossen. Diese Verbesserungen betrafen vor allem die Bunkerzellen im Schiffsrumpf, die anders aufgeteilt waren. Dadurch konnte die Tirpitz mehr Treibstoff mitführen als die Bismarck. Bei der Bismarck konnten diese Änderungen nicht mehr berücksichtigt werden, da ihr Bau bereits zu weit fortgeschritten war.

Einsätze im Zweiten Weltkrieg

 
Die Tirpitz im A503 FM30-50 booklet for identification of ships der Division of Naval Intelligence of the Navy Department of the United States

Nach Abschluss ihrer Einfahr- und Gefechtsübungen, die viel Zeit brauchten, galt die am 25. Februar 1941 in Dienst gestellte Tirpitz im Sommer 1941 als einsatzbereit. Zuvor hatte das Ersuchen des Kommandanten Karl Topp, sein Schiff bereits am Unternehmen Rheinübung mit dem Schwesterschiff Bismarck teilnehmen zu lassen, keinen Erfolg gehabt. Ihr erster Kriegseinsatz kam am 23.-26.September 1941, als sie Vizeadmiral Otto Ciliax als Flaggschiff der sogenannten „Baltenflotte“ diente, die bei dem Unternehmen Barbarossa einen Ausbruch der Baltischen Rotbannerflotte aus der Ostsee nach Großbritannien verhindern sollte.[1] Als dieser Durchbruchsversuch nicht erfolgte, sollte die Tirpitz eigentlich in die Atlantikschlacht eingreifen. Sie wurde jedoch auf Befehl Hitlers im Januar 1942 nach Norwegen verlegt, um eine erwartete britische Invasion, die den deutschen Erznachschub aus Schweden über Narvik gefährdet hätte, zu verhindern.

Im März 1942 wurde sie erstmals gegen britische Nordmeergeleitzüge eingesetzt, die von Großbritannien aus über die Nordroute (Nordmeer) Nachschub in die bedrängte Sowjetunion transportierten. Sie verfehlte jedoch die Geleitzüge PQ 12 und QP 8, und das Auftauchen schwerer britischer Einheiten zwang zum Abbruch des Unternehmens (Unternehmen Sportpalast). Auf dem Rückmarsch am 9. März 1942 zwischen 10.15 Uhr und 10.24 Uhr wurden die Tirpitz und der Begleitzerstörer Friedrich Ihn von ca. 25 bordgestützten Torpedoflugzeugen des Typs Swordfish angegriffen, die ihre Torpedos auf geringe Entfernungen von 400–1200 m abwarfen. Bei einem Munitionsverbrauch von 33 × 15 cm, 345 × 10,5 cm, 897 × 3,7 cm und 3.372 × 2 cm wurden drei Abschüsse sicher beobachtet und mehrere andere Maschinen beschädigt. Die Friedrich Ihn konnte einen Abschuss erzielen.[2] Am 2. Juli 1942 lief die Tirpitz, unterstützt von acht kleineren Schiffen, erneut zu einem Angriff aus, nämlich auf den alliierten Konvoi PQ-17. Britische Aufklärungsflugzeuge entdeckten sie jedoch frühzeitig, worauf sich der Konvoi auflöste, um der Bedrohung zu entgehen; die sichernden Kriegsschiffe zogen sich zurück. Als Einzelfahrer waren die Schiffe dann aber leichte Beute für deutsche Flugzeuge und U-Boote: 22 von 36 Frachtern mit über 140.000 BRT und das auf diesen eingeschiffte besonders wertvolle Kriegsmaterial für die Rote Armee gingen verloren. Die Tirpitz musste nach ihrer Entdeckung zu ihrem Liegeplatz im Fættenfjord bei Trondheim zurückkehren. Dieses Unternehmen mit dem Tarnnamen „Rösselsprung“ ist das klassische Beispiel für die „Fleet-in-being“-Rolle der Tirpitz: Ihre bloße Präsenz zwang die Briten, ihren Schiffsverkehr in diesem Seegebiet durch schwere Einheiten zu schützen, und ihr gelegentliches Auslaufen – ohne Feindberührung – nahm Einfluss auf die Aktionen des Gegners. Mittelbar war die Tirpitz durch diese Operation hinsichtlich der Erfüllung des Primärauftrages, der Schädigung der alliierten Nachschublinien, deutlich erfolgreicher als ihr bekannteres Schwesterschiff Bismarck.

Als einzig weiteres größeres Unternehmen der Tirpitz ist das Unternehmen „Sizilien“ im September 1943 zu nennen. Zusammen mit dem Schlachtschiff Scharnhorst und neun Zerstörern beschoss sie als Teil der Kampfgruppe der Kriegsmarine die Wetterstation Barentsburg auf Spitzbergen, wo die Briten mehrere Treibstoff- und Versorgungsdepots eingerichtet hatten. Dem Unternehmen blieb zwar nur mäßiger Erfolg beschieden, doch wurde es trotzdem von der deutschen Propaganda als Signal der „ungebrochenen Kampfbereitschaft“ der deutschen Marine ausgeschlachtet.

Nach dem Verlust der Scharnhorst im Dezember 1943 kam die Tirpitz nicht mehr operativ zum Einsatz. Während ihrer gesamten Dienstzeit hatte sie damit nicht ein einziges Mal Feindberührung mit gegnerischen Überwassereinheiten.

Unternehmungen der Briten gegen die Tirpitz

Bereits während der Bauzeit in Wilhelmshaven versuchten britische Flugzeuge, das deutsche Schlachtschiff auszuschalten. Bis 1942/43 kam es jedoch zu keinen nennenswerten Erfolgen. Gründe dafür waren die ausgezeichnete Panzerung der Tirpitz sowie die bis in diese Zeit noch starke deutsche Luftabwehr.

Churchill erklärte es 1942 zur wichtigsten Aufgabe der Royal Navy, die Tirpitz zu versenken. Da Luftangriffe nicht den gewünschten Erfolg brachten, griffen die Briten auf unkonventionelle Methoden zurück. So wurde Ende 1942 ein scheinbar harmloser gesunkener Fischkutter im Eingang des Trondheimfjords, dem Zugang zum Liegeplatz der Tirpitz im Fættenfjord, geborgen. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass er zwei Torpedos an Außenleinen mitgeschleppt hatte. Nachdem diese aufgrund Unwetters verlorengegangen waren, hatte die Besatzung, ein britisch-norwegisches Kommando, den Kutter versenkt (Operation Title).

Im September 1943 wurde die Tirpitz von drei britischen Kleinst-U-Booten der X-Klasse an ihrem neuen Liegeplatz im Kåfjord angegriffen (Operation Source). X-5 sank bereits bei der Annäherung an die Tirpitz, wobei die Umstände, die dazu führten, nicht geklärt sind. Den Mannschaften von X-6 und X-7 gelang es jedoch, zwei jeweils zwei Tonnen schwere zeitgezündete Minen unter dem Schlachtschiff zu positionieren. Obwohl die Besatzungen der beiden erfolgreichen Kleinst-U-Boote in Gefangenschaft gerieten, war die verbleibende Zeit bis zur Zündung der Seeminen zu knapp, um den für das Verlassen des Liegeplatzes erforderlichen Dampfdruck auf der Tirpitz aufzubauen. Nur durch Einholen der Leinen mittels Vorder- und Achterspills konnte die Tirpitz innerhalb ihres Liegeplatzes ein wenig seitwärts manövriert werden. Die folgende Detonation beschädigte nicht nur den Rumpf und die innere Struktur, sondern verschob auch die Maschinen auf ihren Fundamenten, so dass die Tirpitz bis März 1944 nicht mehr fahrbereit war.[3] Zur Wiederherstellung der vollen Kampfkraft des Schlachtschiffes wurden mehr als 400 Werftarbeiter von deutschen Werften (vor allem aus Kiel) und mehrere Arbeitsschiffe nach Norwegen beordert, wo sie unter Hochdruck die Instandsetzungsarbeiten durchführten.[4]

Als 1944 die Landung in der Normandie bevorstand, forderte Churchill die Vernichtung der Tirpitz. Sie sollte keine Chance erhalten, die Invasionsflotte anzugreifen. Dazu wurden fünf Flugzeugträger vor die norwegische Küste geschickt. Am Morgen des 3. April 1944 startete der erste Luftangriff (15 Bombentreffer, 135 Tote). Bis August 1944 griffen wiederholt große Verbände britischer Trägerflugzeuge an, ohne jedoch gravierende Schäden zu verursachen. Die Besatzungsverluste beliefen sich dabei jedoch auf mehr als 400 Tote und Verwundete.

Weil Angriffe mit herkömmlichen Bomben nicht zur Vernichtung der Tirpitz geeignet waren, wurde der Einsatz von Spezialbomben vorbereitet: Diese „Tallboys“ – offizielle Bezeichnung D.P.12000 lb (Deep Penetration, 12.000 Pfund) – mit einem Gewicht von 5,4 Tonnen, davon 2,4 t hochbrisanter Sprengstoff, waren u.a. zum Zerstören von bis zu fünf Meter starken Betondecken deutscher U-Boot-Bunker entwickelt worden.

Da sich der Liegeplatz des Schiffes im Kåfjord außerhalb der Reichweite britischer Bomberstützpunkte befand, flogen die 9. und die 617. Squadron („Dam Busters“) der RAF mit Lancaster-Bombern am 15. September 1944 von Yagodnik in der Nähe von Archangelsk in der Sowjetunion aus einen Angriff, bei dem 24 Tallboys abgeworfen wurden. Angesichts des massiven Flakfeuers und der sehr starken Rauchentwicklung durch die in der Nähe installierten Nebelanlagen gelang es nicht, das Schiff zu versenken. Der einzige Treffer, welcher das Vorschiff 10,5 Meter hinter dem Bug vor dem Kettenstopper durchschlug und außenbords direkt am Schiff unter Wasser in ca.11m Tiefe detonierte, beschädigte das Schiff allerdings so sehr, dass es nicht mehr seefähig war.[5] Die freigesetzte Sprengenergie (2'358 Kg Torpex) dieser Explosion entsprach dabei etwa zehn gleichzeitigen Torpedotreffern an derselben Stelle.

Daraufhin verlegte die Tirpitz nach einer Behelfsreparatur – zwar mit eigener Kraft aber höchstens noch 10 Knoten – am 15.-16.Oktober 1944 fünf Kilometer vor Tromsø zwischen die Inseln Håkøya und Grindøya, um als schwimmende Geschützbatterie die von Hitler befürchtete Invasion der Alliierten abzuwehren. Am 13.Oktober 1944 war im Rahmen der Petsamo-Kirkenes-Operation von den Sowjets das finnische Liinahamari, am 15. Oktober Petsamo erobert worden. Dies mag auch eine Rolle gespielt haben, um das Schiff in Sicherheit zu bringen. Bei Tromsø konnte sie jedoch von britischen Stützpunkten aus erreicht werden. Die RAF startete am 29. Oktober 1944 von Lossiemouth (Schottland) aus einen Angriff mit 32 Lancaster-Bombern, wobei der einzige Nahtreffer die Backbord-Außenwelle (genauer die Außenstopfbuchse) zerstörte und das Achterschiff aufriss, so daß es backbordseitig auf 35m Länge geflutet wurde.[6]

Das Ende der Tirpitz

 
Die gekenterte Tirpitz
 
Das Denkmal auf Håkøya
 
Gedenkstein für die Gefallenen der Tirpitz auf dem Ehrenfriedhof in Wilhelmshaven

32 Lancaster-Bomber der RAF Station Lossiemouth (Schottland) griffen am 12. November 1944 die Tirpitz unter Idealbedingungen an: Klare Sicht, keine Nebelmaschinen in der Umgebung des Liegeplatzes, und die Jäger der deutschen Luftwaffe starteten nicht.

Zwei der 29 abgeworfenen „Tallboy“-Bomben trafen das Schiff an Backbord auf Höhe des Katapults und von Geschützturm C („Caesar“) und durchschlugen das Panzerdeck. Mehrere Nahtreffer beschädigten den Schiffsrumpf schwer. Kurze Zeit später kam es an Bord zu einer Explosion, bei der Turm C aus seiner Bettung gehoben wurde und 12 Meter entfernt auf das Deck stürzte.[7]

Daraufhin wurde der Mannschaft, die wegen der Landnähe keine Schwimmwesten angelegt hatte, der Befehl „Alle Mann von Bord“ erteilt. Die Tirpitz kenterte, bis die Aufbauten im seichten Wasser auf Grund lagen. 1204 Mann der Besatzung kamen ums Leben, 890 wurden gerettet, davon wurden 84 mit großem Aufwand aus dem Rumpf herausgeschnitten.

Das Wrack wurde in den 1950er-Jahren von einem norwegischen Unternehmen vor Ort abgebrochen. Teile der Rumpfpanzerung wurden später von dem Solinger Messerhersteller Böker zu Damast-Taschenmessern verarbeitet.[8]

In der Nähe des alten Ankerplatzes gibt es in Kåfjord am Altafjord ein Tirpitz-Museum.[9] Auf der Insel Håkøya erinnern heute ein Denkmal aus einer Rumpfplatte der Tirpitz und ein riesiger Bombentrichter an die Toten des letzten deutschen Schlachtschiffs.

Das erste Elektrizitätswerk Honningsvåg auf der Insel Magerøy, heute ein Museum, trug den Namen Tirpitz: Einer der geborgenen Hilfsdiesel der Tirpitz fand hier Verwendung.[10]

Im Auto- und Technikmuseum Sinsheim können eine Decksplatte, eine leichte Flak und ein Teil eines Mittelartillerierohrs des Schlachtschiffes besichtigt werden. In Oslo wurde 2013 ein Teil einer Panzerplatte der Tirpitz entdeckt. Das vermutliche Teil eines Schotts zum Torpedoraum wurde als Abdeckplatte im Straßenbau genutzt.[11]

Die Seekriegsflagge der Tirpitz befindet sich heute als Exponat 00662 in der Sammlung des wehrgeschichtlichen Ausbildungszentrums der Marineschule Mürwik.

Nicht unwesentlich zum Versenken der Tirpitz trugen Informationen des norwegischen Widerstandskämpfers Torstein Raaby bei, der den Briten regelmäßig per Funk Informationen übermittelt hatte. Raaby wurde dafür mehrfach ausgezeichnet.

Technische Daten

Für ausführliche Daten siehe den Artikel zur Bismarck-Klasse (1939).

Das 251 m lange Schlachtschiff mit drei Propellern konnte eine Höchstgeschwindigkeit von 30,8 Knoten erreichen. Die Marschgeschwindigkeit (Reisegeschwindigkeit) wurde jedoch, um den Treibstoffverbrauch in Grenzen zu halten, auf 19 Knoten reduziert.

Beiboote

Die Tirpitz verfügte über eine umfangreiche Ausstattung an Beibooten. Diese umfasste drei Admirals- oder Kommandantenboote („Chefboote“), eine Motorbarkasse, zwei Motorpinassen, vier Verkehrsboote (kurz: V-Boote), zwei Rettungs-Kutter für Mann-über-Bord-Manöver, zwei Jollen und zwei Dingis.

Die Pinassen und Verkehrsboote sowie die Barkasse dienten bei Liegezeiten auf Reede vornehmlich dem Personentransport zwischen dem Schiff und einer Anlegestelle.

Antrieb

Der Antrieb der Tirpitz bestand aus drei Dampfturbinensätzen, die von 12 Wagner-Hochdruck-Heißdampfkesseln, welche paarweise in sechs Kesselräumen standen, versorgt wurden. Die einzelnen Turbinensätze waren um die jeweiligen Getriebe herumgruppiert.

Bordflugzeuge

Die Tirpitz war mit vier Wasserflugzeugen vom Typ Arado Ar 196 zur Feindaufklärung und Luftüberwachung ausgestattet. Sie gehörten der 1. Staffel der Bordfliegergruppe 196 an, und die Piloten und Techniker kamen aus der Luftwaffe.

Die Ar 196 besaß seitlich anlegbare Flügel und leichte Bewaffnung. Zwei startklare Maschinen standen in den beiden Bereitschaftshangars seitlich des Schornsteins, während die beiden anderen in dem Werkstatthangar unter dem achteren Aufbau gewartet werden konnten. Mit den gegenläufig verbundenen Katapulten (Doppelkatapult), die sich in der Mitte des Schiffes befanden und von 32 m über die Bordwand auf 48 m ausgefahren werden konnten, wurden die Flugzeuge gestartet. Landen mussten sie allerdings auf dem Wasser, um anschließend von einem der zwei 12-Tonnen-Kräne auf beiden Seiten der Tirpitz an Bord gehoben zu werden.

Kommandanten

Filme

1955 drehte Regisseur Ralph Thomas mit X-Boote greifen an (Above Us the Waves) einen dokumentaristisch-realistischen Film über die verschiedenen britischen Kommandounternehmen, die die Vernichtung der Tirpitz zum Ziel hatten. Der starbesetzte Film (John Mills, John Gregson, Donald Sinden, James Robertson Justice, Michael Medwin) basiert zum großen Teil auf Fakten.[12]

Hörspiele

Im Jahre 1953 produzierte der NWDR in Köln unter dem Titel Sie klopfen noch immer von Emil Gurdan ein Hörspiel, das von dem vergeblichen Versuch erzählt, schnelle geeignete Bergungsmaßnahmen erwirken zu können, um die über 1000 eingeschlossenen Menschen im gesunkenen Wrack des Schiffes noch retten zu können.

Unter der Regie von Eduard Hermann sprachen u. a. Hermann Stein (Erzähler), Kurt Lieck (Vizeadmiral), Hans Lietzau (Oberstabsingenieur Frank), Hermann Schomberg (Korvettenkapitän Bruger), Richard Münch (Kapitänleutnant d.R. Röden), Heinz von Cleve (Kapitänleutnant), Horst Frank (Leutnant Wilm), Alois Garg (Leutnant Lutz), Klaus Nägelen (Oberfähnrich Karl Bruger) und Alf Marholm (Leutnant). (Abspieldauer: 75 Minuten)

Literatur

  • Jochen Brennecke: Schlachtschiff Tirpitz. Koehlers Verlagsgesellschaft, 2001, ISBN 3-7822-0827-7.
  • David Brown: Die Tirpitz – Eine schwimmende Festung und ihr Schicksal. Bernard & Graefe Verlag, 1998, ISBN 3-7637-5987-5.
  • Gervis Frere-Cook: Die Tirpitz muß unter Wasser, Motorbuch Verlag, Stuttgart, 1977, ISBN 3-87943-496-4.
  • Erich Gröner, Dieter Jung, Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Band 1: Panzerschiffe, Linienschiffe, Schlachtschiffe, Flugzeugträger, Kreuzer, Kanonenboote., Bernard & Graefe Verlag, München 1982, ISBN 3-7637-4800-8, S. 58–59.
  • John Sweetman: Jagd auf die Tirpitz. Koehlers Verlagsgesellschaft, 2001, ISBN 3-7822-0814-5.
  • Adalbert Brünner, Siegfried Breyer: Schlachtschiff „Tirpitz“ im Einsatz. Ein Seeoffizier berichtet. Podzun-Pallas Verlag, 1993, ISBN 3-7909-0474-0.
  • Mike J. Whitley: Schlachtschiffe des II. Weltkriegs. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-613-02289-3.
  • Gerhard Koop, Klaus-Peter Schmolke: Die Schlachtschiffe der Bismarck-Klasse. Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1990, ISBN 3-7637-5890-9.
  • Léonce Peillard: Coulez le Tirpitz, Robert Laffont, 2002, ISBN 2-221-03438-4.
  • David Woodward: The Tirpitz and the Battle for the North Atlantic. Berkley 1953, OCLC 2182990.

Weblinks

 Commons: Tirpitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1.  
  1. X-Boote greifen an in der Internet Movie Database (englisch)


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